Polimentvergoldung ("Glanzvergoldung"):
Einer
Polimentvergoldung geht ein "üblicher" Fassungsaufbau voraus. Auf die
oberste Kreidegrundschicht werden mehrere Schichten von sogenanntem
Poliment aufgetragen. Hierbei handelt es sich um feinste Farberde (sog.
Bolus), die in tierischem Leim oder mit Eiweiß gebunden wird und nach
Auftrocknen sehr gut zu polieren (verdichten) ist. Auf
das Poliment wird das gewünschte Blattmetall (Gold, Silber, Kupfer, Messing,
etc.) "angeschossen". Das heißt, das Poliment wird durch ein
aufgetragenes Netzmittel leicht aufgeweicht und klebrig gemacht und
anschließend wird das hauchdünne Metallblatt mit einem speziellen Pinsel
("Anschießer") auf das feuchte Poliment aufgelegt. In einem bestimmten
Trocknungsstadium wird dann die Metalloberfläche mit einem Achat unter
Druck auf Hochglanz poliert, bis die, für die Polimentvergoldung
typische, metallisch spiegelnde Oberfläche entsteht. Im Foto ein direkter Vergleich zwischen der Polimentvergoldung (auf einem Schnitzornament, links) und einer Mattvergoldung (gemusterte Fläche, rechts).