Gefasste Möbel
Gefasste Möbel gibt es parallel zu bemalten Möbeln in nahezu allen Epochen. Eine Fassung
unter einer Bemalung bietet vor allem den Vorteil, dass Unebenheiten im
Holzträger durch die Fassungsschichten ausgeglichen werden können.
Gefasste Möbel sind somit meist als qualitätvollere Möbel einzustufen.
Im höfischen Kulturkreis gab es vor allem im Barock und Rokoko und teils
bis in den Klassizismus hochwertige, gefasste Möbel, die oft auch
teilvergoldet oder vollständig vergoldet waren. Im bürgerlichen Milieu
dominieren bei gefassten Möbeln vor allem maserierte oder marmorierte
Möbel. Also Möbel die vortäuschen aus einem Material gebaut worden zu
sein, das sie aber gar nicht sind. Maserierungen als Holzimitation
täuschen so eine hochwertigere Holzart vor, Marmorierungen täuschen
Steinmaterialien vor. Aber es gibt auch Möbel, die ähnlich wie
Tafelbilder mit szenischen Motiven verziert sind.
Das Foto zeigt die Detailaufnahme der Zarge eines Stuhles (Italien, um 1730, Nussbaum, Pappel) auf der Reste einer roten Fassung nach Entfernen des neuzeitlichen Polsterbezugs sichtbar wurden.
Das Foto zeigt die Detailaufnahme der Zarge eines Stuhles (Italien, um 1730, Nussbaum, Pappel) auf der Reste einer roten Fassung nach Entfernen des neuzeitlichen Polsterbezugs sichtbar wurden.